Sportfotografie Tipps für den Anfang

Sportfotografie Tipps
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Sportfotografie Tipps für den Anfang

Ich bin ziemlich neu in der Sportfotografie. Streng genommen befasse ich mich erst seit Anfang 2021 intensiv mit dem Thema. Zwar habe ich in den Jahren davor immer wieder mal fotografiert, aber es war ein wildes Knipsen.

Ich merkt jedoch schnell, dass es mir Spaß macht und mein Ehrgeiz, mich zu verbessern, wurde größer. Manch einer wird sich an dieser Stelle denken, dass es vermessen ist, wenn ein vermeintlicher Anfänger zur Sportfotografie Tipps gibt.

Aber keine Sorge, hier geht es  primär um diejenigen, die sich für die Sportfotografie begeistern und am Anfang stehen.

Die Entwicklung als Sportfotograf (und alle anderen Bereiche der Fotografie) dreht sich zunächst um Übung und Vorbereitung.Um die Sportfotografie zu beherrschen, muss man viel Zeit auf den Plätzen investieren.

Ähnlich wie beim Training der Sportler geht es hier um Praxis und vor allem Wiederholung. Mit anderen Worten, so oft wie möglich VIEL über die gesamte Spielzeit fotografieren.

Der andere ebenso wichtige Teil der Entwicklung besteht darin, eine theoretische Grundlage zu schaffen, um das Handwerk zu verstehen. Optimalerweise wird die Theorie beim nächsten Mal in der Praxis geübt und umgesetzt. 

Wie ich bereits sagte, bin ich vor ein paar Jahren zur Sportfotografie gekommen. Dementsprechend musste ich vieles Spezifisches lernen. Für mich war es ein Vorteil, dass ich schon vorher das Zusammenspiel zwischen ISO, Blende und Verschlusszeit begriffen hatte.

Damit konnte ich direkt im manuellen Modus starten und musste mich nicht auf Automatikprogramme verlassen. Wenn man gar keine Erfahrung in der Fotografie hat, dann sollte man sich zunächst mit diesen Dingen vertraut machen. Ein Spiel nur im Automatikmodus wird nicht zu den Ergebnissen führen, die man sich erhofft.

Und selbst wenn gute Bilder dabei sind, wird es zwangsläufig ein Problem geben: Ich werde diese Bilder wahrscheinlich nicht wiederholen können, da ich mich ausschließlich auf die Automatik verlassen habe und somit auf das Prinzip Zufall setze. 

Das Lesen des Kamerahandbuchs, die Teilnahme an einem Fotografie-Anfängerkurs, das Verstehen der Grundlagen der digitalen Nachbearbeitung oder das Ansehen einiger Videos über die Grundlagen der Fotografie gibt dir die nötige Sicherheit, um dauerhaft gute Bilder zu machen.

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Üben, Üben, Üben

In diesem Artikel geht es um Sportfotografie Tipps gerade für diejenigen, die ganz am Anfang stehen.Eine Weißheit sagt: “Wichtig ist auf dem Platz”. Und das gilt auch für die Sportfotografie.

Dir bringt die ganze Theorie nichts, wenn du nicht regelmäßig rausgehst und übst. Gerade am Anfang ist es wichtig so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. Hier hilft die ständige Wiederholung nach dem Prinzip “Try and Error”.

Nutze die Zeit vor dem Spiel oder die Spielunterbrechungen um Portraits zu machen.Wenn gerade Winterpause ist, dann geh raus und fotografiere Motive in Bewegung.Mach dich vertraut mit deiner Kamera,den Einstellungen und den unterschiedlichen Lichtverhältnissen.

Welche Einstellungen brauche ich, um einen Radfahrer beim Tageslicht zu fotografieren? Und was muss ich ändern, um ihn auch noch Abends in der Dämmerung einzufangen?

Fotografiere mit dem, was du hast

Es gibt Kameras und Objektive, die für die Actionfotografie ausgelegt sind. Ein besonders schneller Autofokus, eine hohe Serienbildrate und besonders lichtstarke Objektive mit  offenen Blenden.

Dieses Equipment ist jedoch alles andere als günstig und schnell kommen mehrere (Zehn)tausende Euro zusammen.Das kann und möchte nicht jeder ausgeben, was dich aber auch nicht daran hindern soll rauszugehen und zu fotografieren. Mit der Zeit kann man immer noch seine Ausrüstung verbessern, wenn man merkt, dass es Spaß macht und womöglich auch Geld damit verdient hat.

Lerne die Grundlagen der Sportfotografie

Die besten Möglichkeiten Grundlagen der Sportfotografie abseits der eigentlichen Plätze zu lernen, sind Bücher, Magazine, Youtube-Videos, Workshops und Sportfotografiegruppen online über die sozialen Netzwerke.

Zudem hilft es erfolgreichen Sportfotografen beispielsweise über Instagram zu folgen, sich von den Bildern inspirieren zu lassen und sich zu fragen: “wie hat er das gemacht”.

Durch die Kombination der oben genannten Weg als theoretische Grundlage erhältst Du hilfreiche  Informationen und baust dein Wissen auf, um es beim nächsten Mal auf dem Platz anzuwenden.

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Vernetzung

Die Vernetzung mit anderen Fotografen im Allgemeinen ist eine gute Sache. Baue dir Kontakte sowohl online als auch in deiner Nähe auf. Sprich andere Sportfotografen an und tausche dich mit ihnen aus.

Wenn du auf den Plätzen unterwegs bist und andere Fotografen siehst, grüß freundlich und man kommt schnell ins Gespräch. Zudem gibt es genug Möglichkeiten über soziale Netzwerke Beziehungen aufzubauen. Wenn dir die Bilder eines Kollegen gefallen, dann schreib ihn an.

Ich habe es anfangs auch gemacht und nur positive Erfahrungen gesammelt. Der Austausch über das Equipment, die Herangehensweise und die alltäglichen Situationen sind enorm wertvoll und bringen einen wirklich vorwärts.

Es kann auch unter Umständen reichen, wenn man sich mit Gleichgesinnten austauscht, die aktuell auf demselben Entwicklungsniveau sind. Hier hat man wunderbar die Möglichkeit, sich gegenseitig nach vorne zu bringen und zu entwickeln.

Zugang zu den Spielen erhalten

Wenn wir über Sportfotografie Tipps sprechen, dann kommt häufig die Frage, wie man Zugang zu den Spielen erhält. Sicherlich kann man zu diesem Thema einen eigenen Beitrag verfassen, auf den Punkt gebracht: je weiter es nach oben geht, umso schwieriger ist.

Zu den Spielen der Bundesliga haben nur akkreditierte, hauptberufliche Fotografen Zugang. Da du ja am Anfang stehst, hier die gute Nachricht: es gibt jedes Wochenende Tausende von Spielen und dementsprechend Tausende Möglichkeiten zu fotografieren. Also geh zum Sportplatz um die Ecke und fange an zu üben.

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Geh in Vorleistung

Ein absolut heikles und kontrovers diskutiertes Thema: kostenlose Bilder. Auch hier kann man einen langen, eigenen Beitrag schreiben und über die verschiedenen Standpunkte diskutieren. Und vielleicht stehst du auch auf dem Standpunkt, dass du nichts zu verschenken hast. Absolut nachvollziehbar, damit wirst du aber nicht weit kommen. Die Situation ist doch folgende: du stehst am Anfang, hast deine ersten Spiele hinter dir und die Bilder sind halbwegs brauchbar. Trotzdem kennt dich keine Sau und dein Portfolio wirst du wahrscheinlich auch noch nicht aufgebaut haben. Sprich mit den Vereinen in deiner Nähe, ob du dort fotografieren kannst. So lernst du die Leute kennen und baust Beziehungen auf. Gerade im unteren Amateurbereich ist die Bereitschaft sehr gering für Fotos zu bezahlen. Meine Erfahrungen haben allerdings auch gezeigt,dass sich dieser Weg lohnt. Mit der Zeit kommen dann die ersten Buchungen von Vereinen oder auch Agenturen.

Wähle deine Sport

Ja, ich bin Sportfotograf, wer aber auf meiner Seite oder den sozialen Medien unterwegs ist, wird feststellen, dass es nur Bilder von Fußballspielen auf meiner Seite gibt. Woran liegt das?

Ganz einfach: ich mache das, wofür ich mich begeistere, woran ich Spaß habe und vor allem die Abläufe verstehen. Ich kenne die Regeln, weiß meistens wo der Ball bei einer Ecke landet und wo die meisten Zweikämpfe stattfinden.

Hin und wieder bin ich auch bei anderen Sportarten hinter der Kamera und habe so die Möglichkeit mein Wissen zu erweitern und neue Erfahrungen zu sammeln. Daran habe ich auch meinen Spaß und die Lernkurve steigt ständig.

Am Ende brenne ich jedoch für Fußball und fasse die Spiele auch nicht als wirkliche Arbeit auf.

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Sportfotografie Tipps für den Anfang:

Der erste Ansatz

Gerade im Amateurbereich kann man in der Regel einfach zu Spielen gehen und fotografieren. Um völlig auf der sicheren Seite zu sein, lohnt es sich, mit dem jeweiligen Verein vorher Kontakt aufzunehmen, sich kurz vorzustellen und Bescheid zu geben, dass man zum nächsten Spiel kommt. Ich habe häufig die Erfahrung gemacht, dass bei vorheriger Anmeldung kein Eintritt verlangt wird. Viele Vereine und Mannschaften freuen sich über die Aufmerksamkeit und man hat wieder die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Beziehungen aufzubauen.

Zeitungen, Magazine und Portale

Eine weitere gute Möglichkeit, um zur Sichtbarkeit zu kommen sind die Publikationen in verschiedenen Medien. Über das Thema Website und Social Media habe ich bereits oben gesprochen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Wege. Ich habe beispielsweise meine ersten Bilder über das Fußballportal “fupa.net” veröffentlicht und mich riesig gefreut, als meine Bilder für Berichte genommen wurden. Auch wenn man hier- abgesehen vom Prämiensystem- seine Bilder kostenlos anbietet, ist es gerade am Anfang eine sehr gute Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen.

Zudem gibt es in jeder Stadt und Region kleine Zeitungen, Online-Portale oder Gruppen, die über lokale Veranstaltungen berichten. Nutze auch die Möglichkeit, um auf dich und deine Bilder aufmerksam zu machen.

Erst krabbeln, dann laufen

Gerade am Anfang ist es wichtig, die Grundlagen der Sportfotografie zu erlernen. Den richtigen Umgang mit deiner Ausrüstung, das passende Motiv und den richtigen Zuschnitt entwickelst du mit der Zeit und durch viel Übung.Das ist jedoch ein Prozess, der Geduld erfordert und niemals enden wird.

Gerade am Anfang sollte es nicht dein Ziel sein, in die Bundesliga zu kommen. Dort laufen nicht nur auf dem Platz Profis rum, sondern auch außerhalb des Feldes. Die Fotografen, die dort unterwegs sind, verdienen ihren Lebensunterhalt mit den geschossenen Bildern. Da steckt jahrelange Erfahrung hinter. Bau dir erstmal dein Portfolio auf. Bei guten Bildern spielt es keine Rolle wer auf dem Bild zu sehen ist. Ein Weltklassespieler macht dein Bild auch nicht besser, wenn es krumm und falsch geschnitten ist.

Was ist deine Motivation? 

Jeder hat etwas, was ihn antreibt. Und mit der Zeit verändert sich auch der Grund, warum man etwas macht.Wenn ich über meine Motivation spreche, dass ist die Leidenschaft zum Fußball und die Freude gute Bilder zu machen.

Diese Leidenschaft sorgt dafür, dass ich mich stets weiterentwickeln möchte und den “Bock” darauf habe besser zu werden. Ich empfinde die Sportfotografie nicht als Arbeit und das Lernen fällt mir dadurch einfach. Dieser Antrieb hat mir mit der Zeit einige Möglichkeiten eröffnet. Ich freue mich über die vielen neuen Kontakte, die vielen verschiedenen Stadien und Plätze, die ich sehe und auch über jedes veröffentlichte Bild von mir.

Wenn du dich damit beschäftigst Likes auf Instagram zu zählen statt in deine Entwicklung zu investieren, dann ist es dein gutes Recht. Dass große Veranstaltungen oder bekannte Sportler mehr Aufmerksamkeit nach sich ziehen, ist kein Geheimnis. Es macht aber ein Bild nicht besser.

Und jetzt Hand aufs Herz: was treibt dich an?

Ich hoffe, dass dir meine Sportfotografie Tipps gefallen haben. Weitere Beiträge findest du in meinem Blog.

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